Ausflug Danska Falls und wie wir beinahe im dunklen Wald übernachten mussten!
- Martina Maier
- 10. Feb. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Okt. 2024
"Weihnachtsferien sind etwas Tolles - man hat unglaublich viel Zeit nach den Festtagen, und im kalten, dunklen Schweden sollte man das Tageslicht einfach ausnutzen, am besten in der Natur. Das ist jedenfalls unsere Meinung. Da wir unsere Umgebung immer noch fleißig erkunden, kamen wir am 29. Dezember auf die Idee, uns diesen Wasserfall anzuschauen, der nicht weit von unserem Haus entfernt ist.
Natürlich wäre es im Frühling, Sommer oder Herbst vielleicht schöner, aber wie gesagt, im Winter braucht man auch frische Luft!
Also stiegen wir in unser Auto und steuerten den Parkplatz in der Nähe des "Danska Falls" an. An diesem Tag war es tatsächlich nicht so kalt, ideal für einen kleinen Spaziergang. Dort angekommen, studierten wir sorgfältig die Karte der Umgebung und entdeckten verschiedene markierte Wege. Die meisten waren zwischen einem und vier Kilometern lang, also nichts Großes. Wir entschieden uns für den Blauen, der mit vier Kilometern angegeben war. Also machten wir uns auf den Weg. Getränke, Essen oder eine Taschenlampe brauchten wir nicht, denn für vier Kilometer und ein paar Fotos braucht man ja nur etwa anderthalb Stunden.

Wir liefen den blauen Markierungen folgend los und waren begeistert von der schwedischen Natur. Nach kurzer Zeit entdeckte unsere Tochter eine kleine Brücke mit einem wunderschönen Weg. Sie beschloss, mit unserem Labrador diesen Weg zu nehmen, da er viel schöner aussah. Nun ja, was konnte schon passieren? Es waren ja Touristenwege, und ob orange, gelb, rot oder blau, was spielte das für eine Rolle? Und wenn das Kind freiwillig vorangeht, sollte man es nicht bremsen. Nach etwa einer Stunde bemerkte unsere Tochter jedoch, dass wir schon ziemlich weit gelaufen waren und umkehren könnten. Doch wir waren noch nicht einmal in der Nähe des Wasserfalls, was sie jedoch nicht besonders störte. Sie wollte jetzt nach Hause! Also versuchte mein Dani ihr zu erklären, dass es viel weiter wäre, wenn wir jetzt umkehrten, und es besser wäre, dem roten Weg zu folgen. Schließlich sind das alles Rundwege, und viele Wege führen zum Wasserfall... oder nicht?
Mittlerweile waren wir eine Weile unterwegs gewesen, und langsam drängte sich uns die Frage auf, ob wirklich alle Wege Rundwege waren, die an besagtem Wasserfall vorbeiführen. Also beschlossen wir, wieder dem blauen Weg zu folgen. Doch der blaue Weg führte in zwei Richtungen. Mittlerweile war unsere Stimmung auch nicht mehr die Beste, da Durst und etwas Hunger bemerkbar wurden und es bereits etwas dunkler wurde. Es war schon beinahe halb vier. Daher beschlossen wir, den Wasserfall auszulassen und so schnell wie möglich zu unserem Auto zurückzukehren. Also folgten wir nicht den Wegweisern Richtung Danska Falls, sondern Richtung (ich kann mich nicht mehr erinnern, was da drauf stand). Leicht irritiert, dass wir uns vom Wasser entfernten (wir hatten unser Auto ja in der Nähe des Wassers abgestellt), folgten wir schön den blauen Punkten an den Bäumen. Es war ja ein Touristenweg, und so kamen wir sicher zum Parkplatz zurück.
Ein kleiner Weg führte uns zu einem wunderschönen, leicht erhöhten Aussichtspunkt. Der Blick war fantastisch! Aber wo war unser Auto? Wo waren wir überhaupt? Nur Bäume, so weit das Auge reichte. Und mittlerweile wurde es fast dunkel. Gedanken wie "Jetzt haben

wir uns verirrt und müssen die nächsten Stunden im Wald verbringen, bei dieser Dunkelheit ohne Essen und Trinken" schossen mir durch den Kopf. Also beschlossen wir, einfach so schnell wie möglich den ganzen Weg zurückzugehen. Zurück zum letzten Wegweiser! Unser Auto musste in die andere Richtung liegen. An alle, die jetzt denken, benutzt doch Google Maps: Es gibt zwei Parkplätze, und wir wussten leider nicht, auf welchem unser Auto stand.
Aber es musste in der Nähe des Wassers sein. Also rannten Hund und ich (mittlerweile nicht mehr nur leicht panisch) halb rennend und stolpernd voraus, den ganzen Weg zurück. Und das Ganze natürlich ohne meine geliebte Stirnlampe, die ich sonst immer bei mir trage! Wir haben dann einfach auf gut Glück einen Parkplatz angesteuert. Dani hat schließlich doch mit Google Maps herausgefunden, wo unser Auto stand. Ich weiß nicht wie, daher egal, aber es stellte sich als richtig heraus. Das Beste daran war, dass wir noch an diesem verflixten Wasserfall vorbeikamen, bei dem ich kurz überlegt hatte, ein paar Fotos zu machen - schließlich waren wir ja deshalb gekommen. Angesichts der Dunkelheit, die uns mittlerweile umgeben hatte, war das jedoch nicht mehr möglich (daher gibt es in diesem Beitrag auch keine Wasserfallfotos).
Also gingen wir am Wasserfall vorbei, ein kleines Stück die Straße hinauf, und siehe da, unser Auto! Wie oft kann man nur falsch abbiegen? In unserem Fall war es wirklich einige Male! Dani gestand mir erst im Auto, dass er sich auf dem Weg, mit Hilfe des Handys, auch bis kurz vor dem Auffinden unseres Autos nicht sicher war, ob dieser Weg wirklich stimmte. Kaum waren wir im Auto, fing es an zu regnen, und es war bereits dunkle Nacht.
Fazit: Umgebungsplan unbedingt fotografieren, sich merken wo das Auto steht, nicht der Tochter folgen (nur weil sie den Weg cool findet), Taschenlampe, Essen und Trinken mitnehmen. Aber selbst dann wäre es im schwedischen Wald ziemlich ungemütlich geworden! Und wahrscheinlich passiert so etwas nur uns! Es sind ja Touristenwege!
Liebe Grüße, Martina"
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